REPORT FORTSETZUNG Zschopaus Titelträger (mit Videos) bit.ly/3xknHrQ Wo versteckt sich der Tacho? Vollbrachte im Gelände echte Meisterleistungen: das hochwertige Feder-Dämpfer- System. Mit der bärenstarken MZ GS 505 fuhr Manfred Jäger den hubraumstärkeren Maschinen in seiner Klasse davon. Zwei Bilstein-Federbeine (h.) stellten sicher, dass die Etappe auch bei einem Federbruch beendet werden konnte. Charakteristisch: die pneumatische Aus - lasssteuerung und der im Sitzen bequem nach vorn anzutretende Kickstarter. Harald Sturm (auch der «Wilde Harald» genannt) fährt von Sieg zu Sieg. DIE STÄRKSTE Manfred Jäger pilotierte als einziger die leistungsstärkste MZ Geländesport in den 1980er Jahren in der Klasse über 500 bis 750 ccm. Seit 1977 nahm Manfred bei den Six Days (härtestes, internationales Sechstage-Offroad-Rennen) mit dieser Hubraumklasse teil. Der Einzylinder mit 505 ccm besitzt einen Kolbendurchmesser von über 92 mm. Ein echter Dampfhammer. Es beginnt beim herzhaften und entschlossenen Kickstarten, geht über die heftige Kraftentfaltung weiter und endet bei der Herausforderung, die Motordrehzahl rechtzeitig vor der nächsten Kurve zu senken. Letzteres war ein wirkliches Problem, um die schwere Kurbelwelle «abzutouren». Dazu bauten die Techniker einen Zischhahn in den Zylinderkopf, um den Verbrennungsdruck zu reduzieren. Speziell, aber wirkungsvoll. Diese 505er von 1978 ist die erfolgreiche Europameisterschaftsmaschine. Insgesamt wurden lediglich 6 Stück der 505er gebaut. DER WELTMEISTER Erfolgreichstes Six-Days-Ergebnis der DDR-Mannschaft 1987 in Polen: Weltmeister bei der Trophy-, den Junioren- und der Clubmannschaftswertung. Harald Sturm als mehrfacher Europa- und DDR-Meister ist Mannschaftskapitän – 1987 sollte einfach alles passen. Nach vielen Gesprächen mit Harald Sturm konnte ihn Michael Raschemann überzeugen, dass seine MZ in der nunmehr vollständigen MZ- und Simson-Maschinensammlung von 1987 perfekt aufgehoben ist. Treue Seele: Werkstatthund Mike begleitet Mechaniker Bernd seit Jahren und ist für die Bewachung zuständig. MOTOR GETRIEBE 1-Zylinder, 2T, 505 ccm, 48 PS bei 7100 min 1 , luftgekühlt. 1 BVF-Sportvergaser, Einlasssteuerung über Nebenstrom-Membrane, elektronische Magnetzündung 5-Gang, Klauenschaltung, Mehrscheiben-Trockenkupplung FEDERUNG MZ-Teleskopgabel (v.) und 2 Gasdruckfederbeine (h.) GEWICHT 110 kg MOTOR GETRIEBE 1-Zylinder, 2T, 248 ccm, 45 PS bei 8200 min 1 , luftgekühlt. 1 BVF-Sportvergaser, Einlasssteuerung über Hauptstrom-Membrane, pneumatische Auslasssteuerung, kontaktlose Klauenbolzenzündung 6-Gang, Klauenschaltung, Mehrscheiben-Trockenkupplung FEDERUNG MZ-Teleskopgabel (v.) und Zentralfedersystem mit 2 Gasdruckdämpfern (h.) GEWICHT 108 kg Harald Sturm (links, mehrfacher Europa- und DDR-Meister) und Michael Raschemann mit dem Kleintransporter Barkas B 1000 und der MZ GT 250 vor dem ehemaligen MZ-Produktionswerk Zschopau. DAS ENDE MIT DER WENDE GEWINNSPIEL Gewinne eines von 10 hand signierten Büchern (in deutscher Sprache) von René Zapf und Harald Sturm! Zur Teilnahme motorex.com/de-ch/raetsel/ Teilnahmeschluss: 31. Juli 2021 Der Mauerfall im Herbst 1989 gepaart mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 brachte auch MZ und deren Sportabteilung ziemlich durcheinander. Die Spitzenfahrer machten sich auf, um im «neuen Deutschland» mit den verlockenden Möglichkeiten Geld zu verdienen. Die Aussichten für MZ waren düster. In der neu gegründeten MZ GmbH spielte Motorradgeländesport nur noch eine untergeordnete Rolle. Aus heutiger Sicht ist es beachtlich, wie die Motorradbauer aus dem Osten unter schwierigsten Bedingungen technisch wie motorsportlich ein Stück hochinteressante Motorradgeschichte geschrieben haben. Die Motorräder aus Zschopau sind Geschichte – doch die Faszination MZ hat bis heute überlebt. • Weitere Informationen zur Marke bit.ly/3xbgx8X 14 MOTOREX MAGAZINE 120 I MAI 2021 15
Loading...
Loading...
Loading...