REPORT FORTSETZUNG Die 2 Zylinder sind in Tandem-Form (hintereinander) angeordnet. Die extrem schmale Silhouette war im Rennen sehr vorteilhaft. Pilot Günter Bartusch ca. 1970 im Element. Doppelscheibenbremse am Gussrad der westdeutschen Firma Kuma mit britischen Bremssätteln von Lockheed. Ein Mikuni-Vergaser mit Drehschiebersteuerung beatmet jeweils einen Zylinder, freiliegende Trockenkupplung. Bernd Dörffeldt auf der für 1976 sehr modernen RZ 250. DIE LEICHTESTE Durch eine Reglementsänderung 1967 in der FIM-Klasse bis 125 ccm wurde die maximale Zylinderanzahl auf 2 begrenzt und die Summe der Gänge auf 6. MZ witterte ein WM-Comeback. Bei der Tandem ordnete man 2 Kurbelwellen nebst Zylindern in Fahrtrichtung hintereinander an (daher der Name Tandem) und konnte dadurch unglaublich schmal bauen. Auch hier setzte MZ auf die bewährten Plattendrehschieber zur Einlasssteuerung. Beide Vergaser sitzen in Fahrtrichtung rechts am Motor. Links sitzt die Kröberzündung, bei älteren Motoren sassen hier die beiden Zündmagnete. Insgesamt gab es lediglich 4 Stück der MZ Tandem (2 Stk. 1969 und 2 Stk. 1970). Bei internationalen Veranstaltungen fuhr üblicherweise der Pilot Günter Bartusch die Tandem. Sein erfolgreichster und zugleich auch letzter Einsatz der schwer zu fahrenden MZ war der WM-Lauf auf der Isle of Man 1970. Obwohl das schmale nutzbare Drehzahlband dem bergigen Kurs nicht auf den Leib geschnitten war, konnte er den dritten Rang einfahren. Schade, dass wegen Günter Bartuschs Verletzungen die Tandem keine weiteren Chancen erhielt, ihr Potenzial weiter zu entfalten. MOTOR 2-Zylinder, 2T, Tandembauweise, 124 ccm, 32 PS bei 13 000 min 1 , wassergekühlt. 2 Mikuni-Rennvergaser, 2 Plattendrehschieber für Einlass, kontaktlose Kröberzündung GETRIEBE 6-Gang, Klauenschaltung, Mehrscheiben-Trockenkupplung FEDERUNG MZ-Teleskopgabel (v.) und Schwingenfederung (h.) VMAX GEWICHT ca. 200 km/h 90 kg Ob im 2-Takt-Motor oder auf der Kette: MOTOREX Produkte überzeugen das Team von Michael Raschemann seit dem Renneinsatz im Kalli-Motocross-Team (2008–2014). DIE SCHNELLSTE Eine der bekanntesten, letzten MZ RZ 250 trug die Startnummer 5 und wurde von Bernd Dörffeldt pilotiert. Sie war Motiv zahlreicher Postkarten in der DDR, da die beiden nicht nur schnell und erfolgreich unterwegs waren, sondern diese letzte Renn-MZ mit über 65 PS bei 11 500 Umdrehungen pro Minute auch sehr modern konzipiert war. Neben dem liegenden Zentralfederbein hinten, MOTOR 2-Zylinder, 2T, Reihenbauweise, 247 ccm, 65 PS bei 11 500 min 1 , wassergekühlt. 2 Mikuni-Rennvergaser, 2 Plattendrehschieber für Einlass, kontaktlose Kröberzündung GETRIEBE 6-Gang, Klauenschaltung, Mehrscheiben-Trockenkupplung FEDERUNG MZ-Teleskopgabel (v.) und Schwingenfederung mit Cantilever-Zentralfederbein (h.) VMAX GEWICHT ca. 250 km/h 98 kg Gussrädern und 3 Scheibenbremsen besass diese MZ erstmals eine Vollverkleidung inklusive GfK-Tank. Nach über 30 Jahren im «Dornröschenschlaf» in einem sächsischen Hühnerstall stehend, fand die MZ 2019 den Weg in die Sammlung. Voll restauriert, steht sie nun bereit für ihren ersten Einsatz. Der gelernte Verzahner Bernd Grunert schraubt schon seit über 40 Jahren an Zweirädern. Zusammen mit seinem Kollegen Andreas Durna tut er das mit Vorliebe an den Maschinen der Raschemann-Sammlung. © Archiv-freiepresse.de MZ im Rennsport: 1958 startete MZ im Strassenrennsport in der Klasse bis 250 ccm. Mehrere Vizeweltmeistertitel konnten eingefahren werden. Zu einem Strassen-WM-Titel reichte es jedoch nie. Auf dem Bild der zweifache DDR- Meister Heinz Rosner.© Bundesarchiv, F. Gahlbeck – wikipedia.org 1964 halfen schwedische Oberschüler anlässlich eines Sprachaufenthalts in Zschopau bei der Montage der MZ ES 150. Dieses Modell gehörte zum typischen Alltag in der DDR und beförderte vieles – vom Postboten bis zur ganzen Familie. Die MZ ETS 250 mit Büffeltank und Teleskopgabel war ab 1969 mit 19 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h im Osten die Traummaschine schlechthin. © René Zapf © René Zapf Viertakt-Premiere nach dem Mauerfall. Ab 1990 verbaute MZ Einzylinder-Rotax- Motoren aus Österreich. Hier eine seltene Silver Star 500 mit Velorex-Seitenwagen und gekapselter Antriebskette. © Werk - René Zapf Montage an einzelnen Stationen des Modells MuZ Skorpion Sport im Jahre 1994. Die neue Produktionsmethode ermöglichte eine flexible Fertigung nach Kundenwunsch. Mit der MZ 1000S erfand sich die einstige Simpeltechnik-Marke neu: Punkto Design, Leistung und Fahrdynamik gehörte das 2004 präsentierte Topmodell zur Spitzenklasse. © René Zapf 12 MOTOREX MAGAZINE 120 I MAI 2021 13
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