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MOTOREX Magazine 2012 96 DE

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REPORT fortsetzung Der

REPORT fortsetzung Der Schilter Ladewagen LT 2 nimmt das Schnittgut vor der Vorderachse auf, was für die Sauberkeit des Futters ein Riesenvorteil ist. An der DLG-Messe 1972 präsentierte Schilter den ersten UT (Universal-Traktor) mit dem neuen Allradkonzept. Noch heute wird nach diesem Konzept gebaut! Vom grössten Schilter-Sicherheitstraktor ST 11000 A wurden lediglich drei Stück gebaut. Er hatte 110 PS leistung und war 1975 ab Fr. 68 800.– zu haben. hänger abzu lösen. Mit der Patentschrift Nr. 342094 wurde die Eigenentwicklung der Gebrüder Schilter danach im Februar 1959 in Bern angemeldet. Bereits wenige Monate später testete Thomas Schilter ein weiteres Fahrzeug: den ersten Lasttraktor mit Vierradantrieb. Dazu wurde eigens eine Lenktriebachse entwickelt und ebenfalls patentiert. Die vier gleich grossen Räder und die ideale Gewichtsver teilung waren weitere zentrale Erfolgsfaktoren der später in Serie gebauten Schilter- Transporter. MEHR PLATZ, PERSONAL UND MODELLE Mit der Entwicklung des Ur-Schilters begann auch aus unternehmerischer Sicht ein neuer Lebensabschnitt für Thomas Schilter. Im Herbst 1959 wurde der Spatenstich für die neue Fabrik und das Wohnhaus an der Stansstaderstrasse gemacht. Thomas (Firmenleiter) und seine Brüder man 1964 bereits 43 Mitarbeiter, und die Produktion betrug 300 Fahrzeuge. Die Produktion lief erst gerade so richtig an. Dem Drang nach steten Neuentwicklungen folgend, wurden das Sortiment laufend ausgebaut und die Fabrik mit dem Bau der Südhalle (1964), dem neuen Werk 1 (1969) sowie dem Werk 2 im Galgenried (1971) über die Jahre erweitert. NICHT NUR MIT HILFE DES JUNIORs Thomas Schilter hat die Bedürfnisse der Bergbauern richtig erkannt und mit seinen Entwicklungen den Weg für die Bergmechanisierung frei gemacht. Ob mit dem Schilter LT1, dem Junior, dem TR 1000, TR 1500, TR 2000 oder dem TR 3000, die mühselige Arbeit der Landwirte wurde mit den Produkten aus dem Hause Schilter wesentlich erleichtert. 1967 begann das Unternehmen auch mit der Entwicklung von Forstmaschinen und Anbaugeräten. Stete Verbesserungen und Neuentwicklungen prägten Schilter Karl (Verkauf) und Josef Schilter (Werkstatt/Fabrikation) wurden buchstäblich mit Anfragen und Bestellungen überhäuft. Viele Arbeiten mussten gegen ihren Willen nach aussen vergeben werden. Zielgerichtet wurden ein flächendeckendes Händlernetz für die Schweiz aufgebaut und erste Kontakte in das benachbarte Ausland geknüpft. So zählte DER UNIVERSAL-TRAKTOR Das Streben nach immer neuen technischen Lösungen und Perfektion gipfelte 1972 im neuen Aushängeschild UT 7200. Diese Abkürzung stand für «Universal- Traktor» – ein hangtauglicher, allradgetriebener und -gelenkter Traktor mit der Möglichkeit, gleichzeitig Front- und Heckgeräte über Zapfwellen anzutreiben. So konnte z.B. frontal ein Mähwerk betrieben und heckseitig ein Ladewagen gezogen werden. Das Aufsehen an verschiedenen Messen war gross, und Schilter konnte 12

Um die Marke Schilter hat sich eine grosse Fangemeinschaft gebildet. Aufnahme vom 4. Schiltertreffen 2003 in Küssnacht am Rigi. Viele Schilter-Besitzer nutzen ihre Fahrzeuge noch täglich. Bei Ueli Bühler, Leiter Ersatzteillager der Firma Ducrey AG, gibt es noch die meisten Ersatzteile ab Lager! mit der UT-Baureihe an seine früheren Erfolge anknüpfen und Fahrzeuge bis nach Skandinavien exportieren. DUNKLE WOLKEN ÜBER SCHILTER Das rasante Wachstum der Firma und die oft zu schnelle Serienreife mit Qualitätsproblemen kamen zeitgleich mit der ersten Oelkrise (1973/74). Zudem befand sich die gesamte Landwirtschaft in einer Umstrukturierung, und ein Markteinbruch war die Folge. Durch die hohe Fremdfinanzierung hatte von nun an die Bank das Sagen. Per 1. Mai 1975 übernahm dann die Nidwaldner Kantonalbank Schilter ganz. Es war der Anfang einer schwierigen Zeit für den Firmengründer und seine Brüder Josef und Karl. An der Olma 1975 wurde noch eine Art «Rettungsring» präsentiert, der kostengünstige Schilter ST (Sicherheitstraktor). Doch auch dieser konnte die Situation nicht mehr zum Guten wenden. Im Januar 1976 löste Thomas Schilter das Arbeitsverhältnis auf und ging seinen eigenen Weg. SCHILTER – GENIAL BIS HEUTE Landwirtschaftliche Fahrzeuge rentabel zu produzieren ist wahrlich eine grosse Herausforderung. Doch die genialen Ideen von Thomas Schilter überlebten bis heute. Einerseits wurden verschiedene Fahrzeuge weiterhin durch Thomas Schilter und ein kleines Team gefertigt, und andererseits lehnten sich einige Konstrukteure auch gerne an die Ideen des Bergpioniers an. Ab 1992 wurden die neu Schiltrac genannten Fahrzeuge offiziell bei der Firma Barmettler in Buochs produziert und stark weiterentwickelt. So ist heute mit dem Schiltrac 92 F ein besonders ausgeklügelter Nachfolger eines Schilters auf dem Markt. Wie gross die Anhängerschaft der Marke Schilter ist, davon zeugen neben rund 6500 existenten Fahrzeugen in der Schweiz/Österreich/Süddeutschland auch die wachsende Szene und immer mehr restaurierte Schilter im In- und Ausland. Seit 1997 gibt es einen Schweizer Schilterclub. Die Firma Ducrey AG aus Küssnacht am Rigi ist ein erfahrener Schilter-Spezialist, der über alle Ersatzteile, technische Unterlagen und ein grosses Fachwissen verfügt. Damit leben die Errungenschaften von Thomas Schilter und seiner Familie gebührend weiter. • Weitere interessante Informationen finden Sie unter den folgenden Links: • Buch über Thomas Schilter www.fm-modellbau.ch • Schilter-Club Schweiz www.schilterclub.ch • Ersatzteile/Reparaturen www.schilterersatzteile.ch • Schiltrac Fahrzeugbau www.schiltrac.ch • Schilter/Motrac-Ausstellung Schilter- und Motrac-Ausstellung www.verkehrshaus.ch 28.7. bis 5.8. im Verkehrshaus Luzern Schilterund Motrac- Ausstellung Foto: Schiltrac, Buochs motorex Magazine I Juli 2012 13

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