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MOTOREX Magazine 2012 96 DE

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Report Fotos: zVg. M.

Report Fotos: zVg. M. Gemperle/H. Wyss Der Schilter TR 1500 war wie viele seiner Artgenossen aus den Werkhallen der Stanser Maschinenfabrik im Gelände ein wahrer Alleskönner. So eroberte er rasch die Herzen der Schweizer Bergbauern. Über 110 Mitarbeitende, volle Auftragsbücher, richtungsweisende technische Lösungen und eine Jahresproduktion von 1000 Fahrzeugen – Fakten der Schilter Maschinenfabrik & Co. aus der Blütezeit Ende der 1960er Jahre. Noch heute leisten die legendären Fahrzeuge wertvolle Dienste in der Berglandwirtschaft. Um die 6500 Schilter sollen noch existieren. Sie sind Zeugen der revolutionären Bergmechanisierung durch den Hersteller aus der Innerschweiz. Thomas Schilter (1930–1999) In den Genen von Vater Alois Schilter (1885–1956) waren zweifelsohne jene für die Begabung für Mechanik und Technik in einer überdurchschnittlich hohen Dichte vorhanden. So lernte er zu Beginn der Elektrifizierung den damals sehr neumodischen Beruf des Elektrikers, der ihn dann später zusammen mit seiner Frau in die Innerschweiz führte. Als begnadeter Tüftler patentierte er bereits 1928 einen Kühl- und Wärmeschrank. In den Krisenjahren zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg hatte die kinderreiche Familie (drei Töchter und sechs Söhne) stark zu kämpfen. Ende der 40er Jahre liess sich die Familie mit Hilfe von Sohn Josef dann in Stans nieder. 10

Vater Alois Schilter mit dem selbstkonstruierten Schilter Bohrwerk BF 50. Der Schilter Junior fand rasch Familienanschluss bei den Bauern im Alpengebiet. Er war geländegängig, genügsam und kinderleicht zu bedienen. Kurz nach der Patentierung des Ur-Schilters testet Thomas Schilter im Frühling 1959 bereits eine allradangetriebene Version. VISIONÄRER THOMAS SCHILTER Thomas war mit Jahrgang 1930 der zweitjüngste. Er interessierte sich stets für die Aktivitäten seines Vaters in der kleinen Werkstatt im Wohnhaus und verbrachte viel Zeit dort. Er war es auch, der eines Tages von der Schule kommend einen alten 1-Zylinder-Motor mit nach Hause brachte. Der Startversuch auf dem Stubenboden endete jedoch mit einer (zu) heftigen, explosionsartigen Zündung, und der Motor zerbrach in zwei Teile. Dabei ergoss sich das ganze Motorenoel «zur Freude» von Mutter Lydia auf den Boden. Auch brachte der junge Thomas mit seinen technischen Anmerkungen und mutigen Äusserungen seine Lehrer immer wieder ins Schwitzen. Nach der Berufslehre als Maschinenschlosser und der Rekrutenschule gründete er 1952 mit seinem Bruder Josef (1916–1998) die «Gebrüder Schilter, mechanische Werkstätte Stans». Neben Vater Alois arbeitete als Vierter im Bunde zwei Jahre später dann auch Karl Schilter (1933– 2005), der jüngste Bruder, im Geschäft mit. Neben verschiedensten Reparaturen wurde unter der Leitung von Thomas das grosse Bohrwerk BF 50 gefertigt. Zuerst nur für den Eigengebrauch gedacht, wurde dieses dann kurz darauf auch auf Bestellung gefertigt. Das Unternehmen bekam Aufwind als Konstruktions- und Produktionsbetrieb. IDEE AUF FRUCHTBAREM BODEN Thomas Schilter hatten es Fahrzeuge schon immer besonders angetan. In dem von der Landwirtschaft geprägten Umfeld präsentierte der 28-jährige seinen Brüdern die Idee des selbstfahrenden Transportfahrzeugs für die «In 20 Jahren fahren die Amerikaner mit einem Auto auf dem Mond rum.» T. Schilter, 1944 Berglandwirtschaft. Ein Prototyp mit Heckantrieb wurde gebaut und mit Erfolg getestet. Es handelte sich dabei um ein unkompliziertes Fahrzeug, das anspruchslos im Unterhalt und einfach zu reparieren war. Mit seinem 9-PS-1- Zylinder-Ottomotor strebte der junge Schilter an, die verbreiteten Einachsmotormäher mit Triebachsan- motorex Magazine I Juli 2012 11

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