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MOTOREX Magazine 2012 95 DE

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REPORT FORTSETZUNG Bis

REPORT FORTSETZUNG Bis zu 400 Tonnen vermag das hydraulische Schiffshebewerk am Mythenquai in Zürich zu heben. So lassen sich alle Schiffe bequem auswassern und bei Bedarf in die Werft verfrachten. Die über Oeldruck verstellbare Schiffsschraube der Maschinenfabrik Escher-Wyss + Cie revolutionierte die Schifffahrt – MOTOREX liefert auch hier den geeigneten Schmierstoff. Gut zu sehen: die zwei grauen Opfermetallanoden aus Magnesium, die den Schiffsrumpf vor Korrosion schützen. SAUBER AUF GROSSE FAHRT In der gewerblichen Schifffahrt auf Schweizer Seen müssen die Dieselmotoren für den Antrieb aller neuen Schiffe mit Partikelfiltern ausgerüstet werden, wenn die Leistung des einzelnen Motors grösser als 37 kW ist. Bei der ZSG verfü - «Seit 1996 erfolgreich mit dem Flottenoel von MOTOREX auf See» gen alle zum Teil erst kürzlich neumotorisierten 15 Schiffe über aktive Dieselpartikelfilter (DPF). Auch die Abgase der separaten Stationärmotoren für den Antrieb der Elektrogeneratoren an Bord werden in die DPF geleitet und gereinigt. Viele Filtersysteme wurden durch die Werft deshalb modifiziert und optimiert. Besonders die Distanz vom Auspuffkollektor bis zum Filter sollte möglichst kurz sein, damit die bereits relativ kühlen Abgase bis zum Filter nicht zuviel Wärme verlieren. Als nach 30 000 Betriebsstunden 1996 das MS «Bachtel» auf den ersten MAN-Motor in der ZSG- Flotte umgestellt wurde, suchte die ZSG gleichzeitig einen Schmiertechnikspezialisten, der mit einem einzigen Motorenoel alle 60 Dieselmotoren zu schmieren vermochte. MOTOREX wusste damals wie heute mit seinem sprichwörtlichen Flottenoel MC PLUS SAE 10W/40 zu überzeugen. DIE WERFT HAT’S IN SICH Muss ein Schiff mit einer Verdrängung (Gewicht) von 390 t wie die dreideckige «Panta Rhei» ausgewassert werden, ist ein Kraftakt angesagt – könnte man meinen. Das Team aus der ZSG-Werft schafft die Aufgabe mit Hilfe des hydraulischen Schiffshebewerks zu sechst! Einmal aus dem Wasser gehoben und auf den fahrbaren Unterstellböcken positioniert, können Arbeiten im und ums Schiff bequem an Land ausgeführt werden (Bild «Limmat»). Bei Bedarf lässt sich das Schiff auch in die Werfthalle verfrachten. Zurzeit weilt gerade der Raddampfer «Stadt Zürich» mit Baujahr 1909 in der kathedralenartigen Werfthalle. Bei dieser Revision handelt es sich schon eher um eine umfangreiche Restauration. So wird die Maschine vollständig demontiert und überholt. Keine leichte Aufgabe, müssen doch z.B. die Lager eigens gegossen und die Kurbelwelle (Länge 3,14 m) neu geschliffen werden. Die Arbeiten an der «Stadt Zürich» sind umfangreich und sollen im Sommer 2012 ab geschlossen sein. OPTIMIERTE ZSG-WARTUNG Peinlich genau wird für jedes Schiff ein Wartungslogbuch geführt. Darin trägt meist der Maschinist oder je 12

In der Werfthalle kommt die «Stadt Zürich» in den Genuss einer umfangreichen Verjüngungskur. Dabei hält auch moderne Technik in das nach aussen optisch unveränderte Dampfschiff Einzug. Wer im Sommer zum Beispiel als Matrose, Kassier, Maschinist oder Kapitän auf dem Schiff arbeitet, leistet im Winter in seinem angestammten Beruf wertvolle Dienste in der Werft. nach Situation auch das restliche Personal jedes Vorkommnis und jeden Wartungsschritt ein. Übrigens muss vom Matrosen bis zum Kapitän das gesamte nautische Personal das Schiff von A bis Z kennen und bedienen können. Die Werft ist mit einem zentralen Vakuum-Absaugsystem ausgerüstet. Das vereinfacht die Wartung an den Stegen und garantiert beim Wechseln des Oels oder Absaugen der Bilge (Oel/Wasser-Gemisch im Motorraum), dass kein Tropfen Oel ins Wasser gelangt. Die ZSG-Flotte bietet für Liebhaber grosser Dieselmotoren mit Turbo und Ladeluftkühler alles, was das Herz begehrt: Die Palette deckt vom Reihensechsüber den V-Zehn- bis zum V-Zwölf- Zylinder mit rund 22 Litern Hubraum alles ab! Neben dem Per sonal wachen Betriebsstundenzähler und periodische Schmier stoffanalysen im MOTOREX-Labor über das Wohl der Maschine und alle zu schmierenden Aggregate. GEKONNTER TECHNOLOGIE-SPAGAT Die Anforderungen an die Schmiermittel in der alle Epochen der nautischen Technologie umfassenden ZSG-Flotte sind breit. Dass sich die Arbeiten nicht nur auf das Wechseln von rund 5200 Litern Motorenoel im Jahr beschränken, ist absehbar. Im Maschinenraum arbeiten unter anderem auf hohe Drehmomente ausgelegte Getriebe und geben die Antriebsleistung bei gleichbleibender Motorendrehzahl über die genialen verstellbaren Escher-Schiffspropeller ab. Gelenkt wird hydraulisch und so präzise, dass am Steg wartende Passagiere meinen könnten, die Motorschiffe fahren auf Schienen. PUBLIKUMSLIEBLING DAMPFSCHIFF Neben der reinen Transportdienstleistung weiss die ZSG auch mit speziellen Erlebnisfahrten zu begeistern. Die Auswahl reicht dabei vom Chäs-Fondue-Schiff über das Casino-Schiff bis zum Schlager-Party-Schiff, um nur drei von über 20 verschiedenen Angeboten zu nennen. Oft werden auch ganze Schiffe für private Anlässe gemie - tet. Wer das Glück hat, mit einem der beiden Zweideck- Salon-Raddampfer «Stadt Rapperswil» (1914) und der demnächst umfassend überholten «Stadt Zürich» (1909) unterwegs zu sein, der fühlt hautnah die Faszination der technischen Pionierleistungen vergangener Zeiten. Beinahe magisch wirken die nostalgischen Dampfschiffe auf Jung und Alt. Die Wirkung können der Kapitän und seine Besatzung für einmal nicht auf einem Kontrollinstrument, sondern an den nach oben zeigenden Mundwinkeln der Passagiere ablesen. • www.zsg.ch MOTOREX MAGAZINE I APRIL 2012 13

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