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MOTOREX Magazine 2010 90 DE

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REPORT Ein restaurierter

REPORT Ein restaurierter Köpfli Trumpf JK aus dem Jahre 1962 zieht die Fans an historischen Landmaschinentreffen fast schon magnetisch an. TRAKTORENBAU MIT VIEL KÖPFCHEN: DIE HIGHTECH-EIDGENOSSEN VON JOSEF KÖPFLI Josef Köpfli 1910–1988. Vielseitig war es, das Traktorenangebot im letzten Jahrhundert. Viele kleine Anbieter versuchten sich mit teilweise abenteuerlichen und nicht selten auch genialen Konstruktionen auf dem Markt zu behaupten. So auch Josef Köpfli. Immer wieder entwickelte er äusserst innovative technische Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Den konstruktiven Meisterleistungen zugetan war auch Arnold Amweg aus Ammerswil, der ab 1950 die Köpfli-Vertretung übernahm. Unter dem Namen Köpfli-Amweg baute Amweg zusammen mit seinem Sohn und Rennfahrer Fredy Amweg 1990 dann auch den letzten Traktor aus der Ära Köpfli. Die Technik und das Konstruieren waren die grosse Leidenschaft des am 18. Juli 1910 in Hohenrain bei Luzern geborenen Bauernsohns Josef Köpfli. Doch bevor er zur Tat schreiten konnte, lernte er Velo- und Automechaniker. MOTORMÄHER FÜR ZUHAUSE Seine erste eigenständige Konstruktion war ein Motormäher mit zentralem Messerantrieb für den elterlichen Bauernhof. Anstrengende Arbeiten zu mechanisieren, das war der 10

Josef Köpfli stellte sein Wissen auch in den Dienst der Ford Traktorenwerke in Basildown/GB und erhielt dafür 1981 eine Urkunde von Henry Ford II, Sohn des Gründers der Ford Motor Company (im Bild links). Produktion der JK-Modelle in der Maschinenfabrik Freienbach. Gut sichtbar das einteilige, gegossene Getriebegehäuse, welches eine tragende Funktion hatte. Persönlich testete Josef Köpfli seine Konstruktionen. Hier ein hydrostatisch angetriebener Traktor. Leitgedanke des jungen Köpfli. So fand er 1932 eine Anstellung als Mechaniker bei der Traktorenfabrik Hürlimann in Wil. Dort infizierte er sich dann vollends mit dem Traktorenbauvirus und übernahm mit grossem Elan bei Hürlimann verschiedenste Aufgaben, vom Chefmonteur in der Fabrikation bis zum Verkäufer im Aussendienst. Nebenbei befasste er sich auch mit der Konstruktion eines eigenen Dieselmotors und beteiligte sich massgebend an verschiedenen Errungenschaften aus dem Hause Hürlimann. Seine legendäre Ganzrankvorderachse mit Zahnradlenkung entwickelte Köpfli im Jahre 1948 und schlug seinem damaligen Arbeitgeber vor, diese für die Serienproduktion der Hürlimann-Traktoren zu übernehmen. Hürlimann lehnte ab und Josef Köpfli machte sich selbständig. Nun war der Weg frei, seinen lange gehegten Wunsch nach einem wegweisenden Traktor der Marke Köpfli in die Tat umzusetzen. SERIENFABRIKATION DES KÖPFLI TRUMPF Das Konstruktionsbüro Josef Köpfli verfügte, abgesehen von einigen Spezialmaschinen für die Bearbeitung der Prototypen, nie über eigene Produktionsanlagen. So wurden seine Traktoren und Maschinen immer im Lohnauftrag bei verschiedenen Schweizer Unternehmen produziert und montiert. Das hatte sowohl Vorteile als auch Nachteile – so räumten sämtliche bis anhin involvierten Produktionsbetriebe der Serienfertigung der Köpfli-Konstruktionen immer einen eher geringen Stellenwert ein und waren mit der Produktion stets im Rückstand. Bis Josef Köpfli dann 1953 die Produktion seiner Traktoren in «Stets auf der Suche nach einer besseren Lösung» die Maschinenfabrik Freienbach AG im Kanton Schwyz verlegte. In Form von acht verschiedenen Modellen mit Benzin-/Petrol- und Dieselmotoren entstanden dort bis 1964 gegen 450 Köpfli-Traktoren. GEFRAGTER KONSTRUKTEUR UND ERFINDER Josef Köpfli war stets auf der Suche nach einer noch besseren Lösung und bewies dadurch seine hohe Innovationskraft. Diese Eigenschaft machte ihn dann auch zum gefragten Konstrukteur und Entwickler für weltbekannte Hersteller wie z.B. Ford. Es war kein Geheimnis, dass dem Unternehmer Josef Köpfli kein industrieller Erfolg beschieden war. Vielmehr verdiente er sein Geld mit Entwicklungsaufträgen und Patenten. Anfang der 60er-Jahre widmete sich Köpfli stark dem hydrostatischen Fahrantrieb, und die Entwicklungszusammenarbeit mit Ford im Traktorenbau von 1964 bis 1984 war wohl eine der grössten Anerkennungen an den begnadeten Konstrukteur. Zu den MOTOREX MAGAZINE I AUGUST 2010 11

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